Haguro-san – Das Tor zu den drei heiligen Bergen von Dewa
Der Haguro-san ist einer der drei heiligen Berge von Dewa und das ganze Jahr über ein beliebtes Pilgerziel. Sein gut erhaltener Pilgerweg führt über 2.446 Steinstufen durch einen uralten Zedernwald bis zum Sanjin Gosaiden Schrein auf dem Gipfel. Jeder Schritt auf dem historischen Pfad des Haguro-san gibt einen Einblick in die spirituelle Tradition und lässt Besucher tief in die Welt der Bergmönche eintauchen.

Die Dewa Sanzan
Die Dewa Sanzan, die „Drei heiligen Berge von Dewa“, gehören zu den bedeutendsten Pilgerstätten Japans. Seit über tausend Jahren werden sie von Yamabushi, den asketischen Bergmönchen des Shugendō, als Teil ihres harten Trainings bestiegen. Jeder der drei Berge symbolisiert eine Phase des Lebens: Der Haguro-san steht für Geburt, der Gassan für Tod und der Yudono-san für Wiedergeburt. Während Gassan und Yudono im Winter tief verschneit und unzugänglich sind, bleibt der Haguro-san das ganze Jahr über offen – was ihn zu einem beliebten Pilgerziel und Standort des Hauptschreins der Dewa Sanzan macht.
2.446 Stufen durch einen uralten Zedernwald
Der Pilgerweg zum Gipfel des Haguro-san beginnt mit einem eindrucksvollen Torii, das den Übergang in die spirituelle Welt markiert. Von hier aus führt dich der steinige Pfad über 2.446 Stufen, vorbei an moosbewachsenen Steintreppen, jahrhundertealten Zedern und heiligen Schreinen. Der Wald ist besonders bei Nebel oder Schneefall atemberaubend und mystisch.
Schon nach wenigen Minuten taucht eines der bekanntesten Wahrzeichen des Haguro-san auf: die fünfstöckige Pagode. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist ein Meisterwerk traditioneller Holzarchitektur, das fast märchenhaft zwischen den hohen Bäumen verborgen liegt.

Von hier aus geht der anstrengende Aufstieg zum Gipfel erst richtig los. Die gesamte Wanderung ist 3,5 Kilometer lang und führt 310 Höhenmeter nach oben. Die Dauer hängt stark von der eigenen Fitness und den Wetterbedingungen ab – im Sommer kann man in etwa 60–90 Minuten oben sein. Im Winter kann es aber deutlich länger dauern, da die Steinstufen zugeschneit und vereist sind. Richtige Wanderschuhe oder gute Turnschuhe sind das ganze Jahr über ein Muss!
Tipp: Falls du keine passende Ausrüstung hast, kannst du dir im Ideha Bunka Museum am Eingang des Pilgerwegs kostenlos Wanderschuhe und für 100 Yen einen Pilgerstab ausleihen.
Das spirituelle Zentrum der Dewa Sanzan
Nach dem langen Aufstieg durch den dichten Zedernwald erwartet dich auf dem Gipfel des Haguro-san der Sanjin Gosaiden Schrein (三神合祭殿) – das wichtigste Heiligtum der Dewa Sanzan. Er vereint die Götter aller drei heiligen Berge von Dewa in einem einzigen Schrein, was ihn zu einem ganz besonderen Ort macht.

Während auf den anderen beiden Bergen, Gassan (Tod) und Yudono-san (Wiedergeburt), separate Schreine stehen, wurde der Sanjin Gosaiden gegründet, um Pilgern eine Möglichkeit zu geben, alle drei Götter an einem Ort zu ehren – besonders im Winter, wenn die anderen Berge nicht zugänglich sind.
Pilgern im Schnee – Ein besonderes Erlebnis
Der Haguro-san ist der Einzige der heiligen Berge von Dewa, der auch im Winter begehbar ist. Doch der verschneite Pfad macht den Aufstieg zu einem echten Abenteuer! Die Steinstufen verschwinden unter einer dicken Schneeschicht, und ein falscher Schritt kann dazu führen, dass man plötzlich bis zum Knie einsinkt. An vielen Stellen ist der Schnee festgetreten und vereist – ohne die richtigen Schuhe wird der Aufstieg zur Rutschpartie.
Mein wichtigster Tipp: Spikes für die Schuhe! Ich hatte günstige Überzieh-Spikes* dabei und die waren auch dringend nötig. Zusätzlich hat der Gastgeber meiner Pilgerunterkunft mir Gummistiefel geliehen, ohne die ich vollkommen nass am Gipfel angekommen wäre. Auch warme, wasserdichte Kleidung ist im Winter ein Muss.

Der Pilgerweg zum Haguro-san ist trotz der beschwerlichen Bedingungen im Winter ein ganz besonderes Erlebnis, da man den Berg gefühlt für sich allein hat. Die Anstrengung, die es braucht, um sich durch den Schnee zu kämpfen, gibt einen kleinen Vorgeschmack auf die harte spirituelle Praxis der japanischen Bergmönche. Auch im Schnee ist ein Verlaufen aber eher unwahrscheinlich, da der Weg relativ eindeutig von Bäumen gesäumt den Berg hinaufführt.
Tōge – Der Pilgerort am Fuße des Berges
Der beste Ausgangspunkt für deine Wanderung auf den Gipfel des Haguro-san ist der kleine Pilgerort Tōge. Direkt am Fuße des Haguro-san gelegen, ist Tōge seit Jahrhunderten ein wichtiger Ort für Pilger. Im 17. Jahrhundert gab es hier über 300 Pilgerherbergen (Shukubō), in denen Mönche und Gläubige übernachteten, bevor sie den spirituellen Aufstieg wagten. Heute sind noch etwa 30 Shukubō erhalten, in denen sowohl Pilger als auch Wanderer übernachten können.

Die traditionellen Gasthäuser am Fuße des Haguro-san bieten ihren Gästen nicht nur einen warmen Futon für die Nacht, sondern unterstützen Pilger je nach Bedarf auch mit einer Einführung in die Traditionen der Yamabushi, der nötigen Pilgerkleidung und mit einer stärkenden Mahlzeit in Form von Shōjin Ryōri, der traditionellen Mönchsküche. Wer also noch tiefer in die Pilgertradition eintauchen möchte, kann hier die perfekte Einstimmung auf den Haguro-san erleben!

Öffnungszeiten
Immer offen
Kein Ruhetag
Erwachsene ohne Ermäßigungen – für Kinder in der Regel die Hälfte
Preise
Kostenlos
Tipps
Dauer gibt die ungefähre Zeit für die Wanderung zum Gipfel an (Rückweg nicht inkludiert).
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Erstellt:
21/1/25
Aktualisiert:
31/1/25
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